
„Der Hype ist vorbei – denken Sie sich doch etwas Neues aus!“, eine Personalleiterin klärt mich auf. In den letzten Jahren war Resilienz in aller Munde, die Medien haben darüber berichtet, die Unternehmen waren froh, Seminare und Trainings zu dem Thema anzubieten. Doch der Trend ist vorbei. „Hatten wir schon!“, erklärt mir der Betriebsrat und damit ist das Thema erledigt. - Aufgelegt. Ich sitze vor dem Telefon und wundere mich. Die innere Kraft, die psychische Flexibilität, all das was in uns innerlich abgeht, wenn wir etwas schaffen oder nicht schaffen, all die inneren Regungen und Gedanken, die uns dazu bringen unseren Alltag erfolgreich zu bewältigen oder daran zu scheitern. Das ist out? Hatten wir schon?
Wenn ich mit Mitarbeitern oder Führungskräften ins Gespräch komme habe ich einen ganz anderen Eindruck. Die Menschen wünschen sich Unterstützung für den belastenden Alltag. Sie wollen lernen, wie sie ihn bewältigen können und sind bereit dafür Zeit und Energie zu investieren. Es gibt Studien und Untersuchungen? Erkenntnisse aus der Wissenschaft, die uns für den praktischen Alltag helfen können? Warum auf einen neuen Trend warten, warum einen neuen Begriff finden für etwas, das wesentlich mehr als ein Hype ist? Resilienz ist ein Begriff hinter dem sich einiges verbirgt: Lebenslange Weiterentwicklung, Empowerment, Freude am Beruf, Selbstverwirklichung und Verwantwortungsübernahme - für mich, mein Unternehmen und für die Welt.
Nein, für mich ist der Hype nie relevant gewesen - klar er hat geholfen, dass viele Menschen mit Selbstreflexion und persönlicher Weiterentwicklung in Kontakt kamen, für die das zuvor Fremdworte waren. Resilienz bleibt für mich ein Thema, das grundlegend im Gesundheitsmanagement, in jedem nachhaltigen Fortbildungsprogramm, in jeder Auseinandersetzung mit Stress, Gesundheit, Führungskräfte- oder Persönlichkeitsentwicklung fest verankert sein muss!
